Unter dem Motto "Open Horizon" waren junge Menschen aus der Nordkirche und dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg vom 8. bis 16. Februar 2025 in und um London unterwegs, um dort moderne Formen von Kirche und Gebet zu erleben.
“Kirche, wohin gehst du?" - diese große Frage stand über den Studientagen.
Was die Gruppe alles so vor Ort erlebt hat? Viele Erlebnisse und eine Menge Bilder sind auf der Kirchenkreiswebsite zu finden.
Ein Fazit der Fahrt gibt es von Eva Motten:
Von der London-Fahrt nehme ich unfassbar viele Eindrücke und Gedanken mit. In dieser Woche haben mich viele Dinge bewegt, aber auch zum Nachdenken angeregt. Wie passt das, was ich von dort mitgenommen habe in mein Leben und in die Art wie hier Kirche gelebt wird? Manches war zunächst vielleicht befremdlich und passt im Moment nicht in die Art wie ich glaube, aber ganz viel hat mich auch auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Kirche inspiriert.
Am wichtigsten ist mir: Wir müssen das Rad nicht komplett neu erfinden, um Kirche zukunftsfähig zu gestalten, aber wir müssen Mut haben Dinge einfach mal ausprobieren. Ob das nun modernere Musik ist, Beamer und Präsentationen mit in Gottesdienste ein-zubauen oder die Bänke aus der Kirche zu nehmen, um einen flexibel nutzbaren Raum zu haben. Kirche ist nicht zwingend nur stillsitzen und leise sein.
Die Frage ist für mich am Ende: Wo begegnen wir Gott mit dem, was wir tun? Und wie können wir anderen Menschen diesen Raum der Begegnung (mit Gott oder anderen Menschen) eröffnen? Meiner Meinung nach braucht es dafür nämlich nicht viel, sondern vor allem Offenheit, Warmherzigkeit und Nächstenliebe gegenüber anderen Menschen. Das kann sich durch eine Tasse Kaffee oder Tee ausdrücken, eine freundliche Begrüßung, ein persönliches Gebet oder schön gestaltete Räume. Ich denke da besonders an den Besuch im „Lighthouse“ zurück, wo Menschen einfach willkommen geheißen wurden, nicht nur von den Mitarbeitenden, sondern auch einfach durch eine schöne, wert-schätzende Raumgestaltung. Ebenso aber auch beim Gottesdienst der „kxchurch“ am King’s Cross, wo eine Tasse Kaffee/ Tee zu Beginn und eine Spieldecke für Kinder so einen großen Unterschied machen. Es entstehen Begegnungsräume für Menschen in ihrer gesamten Vielfalt.
Ich nehme mit, dass es unfassbar wichtig ist die Bedürfnisse und die Lebenssituation der Menschen im Blick zu haben. Wir dürfen keine Scheu haben Menschen immer wieder neu zu begegnen und vor allem steht es uns nicht zu über ihren Lebensweg zu urteilen. Kirche und Gott ist ein Teil der Menschen, und zwar nicht nur Sonntagsmorgens um 10 Uhr, sondern jeden Tag! Deshalb müssen kirchliche Angebote die Menschen auch genau dort abholen und begegnen: im Alltag.
Wenn wir uns verändern, heißt das nicht, dass wir uns Gott entfernen, sondern wieder neuen Raum zum Entdecken schaffen! Viele Dinge, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, waren gut, aber haben heute nicht mehr den gleichen Effekt. Deswegen dürfen wir mutig neue Schritte wagen, auch wenn das beängstigend ist, aber am Ende geht es doch darum den Menschen etwas von Gott und seiner Liebe zu zeigen.